Ihre Betonfertigteil-Garage ist ein Stahlbetonbauwerk. Sand, Kies, Wasser und Zement bilden ein hochfestes Bauwerk. In Verbindung mit Stahl wird hierbei eine enorme Tragfähigkeit entwickelt. Druckkräfte werden vom Beton und Zugkräfte vom Stahl aufgenommen. Bei der Aufnahme von Zugkräften kann der Stahl sich in geringem Umfang dehnen. In Folge des Schwindens und Kriechens des sehr zementreichen Garagenbetons, aber auch aus Temperaturspannungen, können sich auf dem Boden oder an den Wänden und Decken der Fertiggaragen auch nach sehr langer Zeit feine Oberflächen-Risse bilden. Dies kann zur Bildung von feinen Haarrissen führen. Rissbreiten bis 0,4 mm dürfen laut DIN EN 13978-1 auftreten.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass Risse, wie oben beschrieben, in Stahlbeton-Fertiggaragen, wie auch in jedem anderen Stahlbeton-Bauwerken nicht ausgeschlossen werden können. Diese stellen jedoch keine Minderung der Standfestigkeit und Dauerhaftigkeit der Bauwerkskonstruktion dar.
In ihrem Qualitätspass (Abb.1) auf Seite 9 befindet sich eine Rissbreitenkarte (Abb.8), mit deren Hilfe, sie die Haarrisse in ihrer Fertiggarage nachmessen können. Sollten ihre Risse größer als 0,4 mm sein, dann melden Sie sich bitte über nachfolgende E-Mail-Adresse: mailto:service.garagen@beton-kemmler.de
Eine Rissbreitenkarte zur Bestimmung der Rissbreite finden Sie in unserem Qualitätspass auf Seite 9:
Es kann bis zu max. 33 mm tief in die Wand gebohrt werden. Diese Bohrtiefe sollte nicht überschritten werden.
Wir empfehlen Fischer Einschlaganker EA II oder vergleichbar, Verankerungslänge 30 mm (M6x3, M8x30, M10x30).
Schwitzwasserbildung
Die Temperaturdifferenz des Fertiggaragenbauwerkes (Betonbauteil) im Verhältnis zur Umgebungstemperatur spielt bei Schwitzwasserbildung die entscheidende Rolle. Je wärmer Luft ist, desto mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen. Ist das Garagenbauwerk deutlich kälter als die Umgebungsluft, dann kühlt sich die Luft an der Garagenoberfläche ab. Die übersättigte Luft gibt durch die Abkühlung Wasser ab, was sich als Schwitzwasser (Kondensat) auf der Bauteiloberfläche niederschlägt. ( Siehe Abb. 1 Kondenswasser)
Zum Beispiel kann Luft bei 20 °C bis zu 7 Liter Wasser pro 40 m3 Rauminhalt aufnehmen. Kühlt die Luft auf 5 °C ab, sind es nur noch maximal 2,6 Liter. Die restliche Wassermenge kann sich als Kondensat an Decke, Wänden und Boden niederschlagen.
Abb1.Kondenswasser
Luftwechsel durch Lüftungsöffnungen
Lüftungsöffnungen in der Rückwand bzw. den Seitenwänden sowie Spalten im Torbereich sorgen für eine permanente Querlüftung Ihrer Garage. Eingetragene Feuchtigkeit kann verdunsten und hierdurch aus der Fertiggarage entweichen.
Bestimmte Witterungs- und Temperaturkonstellationen können dennoch zu erhöhter Luftfeuchtigkeit und Schwitzwasserbildung auf Decken-, Boden-, Wandflächen und im Torbereich Ihrer Garage führen. Dies ist bauphysikalisch bedingt und keinesfalls ein Zeichen für Undichtigkeit. Sollten Sie dennoch Zweifel an der Dichtigkeit Ihrer Dachwanne haben, kann über Fluten des Daches die Dichtigkeit überprüft werden.
Temperaturspeicherkapazität Beton
Beton besitzt eine hohe Temperaturspeicherkapazität (Wärme/Kälte). Kühlt sich das Bauwerk in der kalten Jahreszeit in sehr eisigen Nächten deutlich ab, dann reichen oft die wenigen Sonnenstunden am Tag kaum aus, um das Bauwerk aufzuwärmen. Hierbei entstehen große Temperaturdifferenzen zwischen dem Beton und der Umgebungsluft, die zu Schwitzwasserbildung führen können.
Restfeuchtigkeit Beton
Nach Herstellung Ihrer Fertiggarage gibt der Beton noch über einen längeren Zeitraum Restfeuchtigkeit bzw. chemisch nicht gebundenes Wasser ab. Dieses wird über die Kapillaren des Betons nach außen geführt und verdunstet. Insbesondere im ersten Winter nach der Herstellung Ihrer Garage kann dieser Effekt die Schwitzwasserbildung fördern.
Wärmequellen
Auch Wärmequellen jeglicher Art in, unter oder neben der Fertiggarage (Heizung, Wechselrichter in Garage, Zugang zum Haus ohne gedämmte Türe, Zisterne unter Garage) können zu einer deutlichen Temperaturdifferenz zwischen Luft und Garagenbauteil führen und Schwitzwasser verursachen.
Stehende Nässe:
Besonders im Frühjahr, Herbst und Winter gelangt mit dem Auto sehr viel Feuchtigkeit in die Fertiggarage. Stehende Nässe (Schneematsch/Pfützen) fördern wiederum Schwitzwasserbildung. Entfernen Sie daher erhöhten Wassereintrag immer aus Ihrer Garage. ( Siehe Auch: Stehendes Wasser in der Garage )
Was können/sollten Sie tun?
Schwitzwasser kann im Grundsatz immer einmal auftreten, ist bauphysikalisch bedingt und kein Grund zur Beunruhigung.
Vermeiden Sie zusätzliche Maßnahmen, welche den Temperaturunterschied von Beton und Luft erhöhen. So kann im Winter das zusätzliche Lüften am Tag mit offenem Tor kontraproduktiv sein, da schnell wärmere Außenluft in die Garage eindringt und die Schwitzwasserbildung hierdurch begünstigt. Auch Heizen der Fertiggarage fördert in diesem Fall die Schwitzwasserbildung. Lüften Sie vielmehr später am Tag bei ausgeglichener Temperatur.
Sollten Zweifel an der Dichtigkeit des Garagendaches bestehen, so kann diese über Testfluten der Dachwanne überprüft werden.
Im ersten Winter wird Schwitzwasserbildung durch Restfeuchtigkeit des Betons begünstigt, dieser Effekt wird später ausklingen.
Im Grundsatz sollte stehende Nässe (Pfützen) aus der Fertiggarage entfernt werden.
Bauliche Begebenheiten (Hauszugang/Zisterne unter der Garage) die ursächlich für Schwitzwasser sein können, sollten durch thermische Trennung angepasst werden.
Türöffnungen können auch gegebenenfalls noch nachträglich in Kemmler Garagen eingebaut werden.
Ob dies auch bei Ihrer Fertiggarage möglich ist, hängt von den konkreten statischen Begebenheiten Ihres Bauwerkes ab.
Wie genau ist Ihre Garage platziert? Gibt es besondere Lasteinwirkungen (Erddruck, Auflasten,…?)
Gibt es bereits Aussparungen in den Wänden der Garage, die statisch mit berücksichtigt werden müssen?
Wo genau wollen Sie Ihre Türe platzieren? Sind die erforderlichen Randabstände eingehalten?
Sind zusätzliche Fundamente erforderlich? Benötigt die Fertiggarage, auf Grund der Türöffnung, zusätzliche Auflager?
Fragen Sie uns gerne an!
Wir werden Ihren Wunsch prüfen und Ihnen, bei positivem Ergebnis, gerne ein Angebot ausarbeiten.
Bitte erstellen Sie keine Türöffnungen in Eigenregie ohne vorherige konkrete Abstimmung mit Beton Kemmler, Sie könnten Ihre Fertiggarage sonst erheblich beschädigen!
Bitte lassen Sie die Arbeiten, im Falle von Eigenregie, ausschließlich durch ein hierfür eingerichtetes professionelles Unternehmen durchführen.
Das Phänomen „Schimmel“ tritt bei Fertiggaragen nur in Einzelfällen und nach unterschiedlichen Standzeiten der Garagen auf. Fast immer beginnt der Schimmelpilzbefall an den Tor-, Tür- oder Fensteröffnungen.
Vielen ist nicht bewusst, dass Schimmelsporen immer und überall in der Umwelt vorhanden sind, verstärkt in der Nähe von Kompostbehältern, – anlagen, Mülllagern, landwirtschaftlichen Betrieben, Ortsrandlagen etc.
Schimmel wird nur dort sichtbar, wo er ideale Wachstumsbedingungen vorfindet. Durch die sich fast dauernd in der Luft befindlichen Sporen kann sich der Schimmelpilz überall ansiedeln und ausbreiten, wo er Wärme und Feuchtigkeit vorfindet.
In der warmen Jahreszeit führt die von der Sonne aufgewärmte Luft besonders viel Feuchtigkeit mit sich und trifft auf Wände, die verzögert aufgeheizt werden, und somit relativ kalt sind. Beim Kontakt mit der kälteren Wand kühlt die Warmluft ab und es kommt zu Kondensatbildung auf der Wandoberfläche (=Sommerkondensation).
Auszug aus der „Richtlinie für die technische Ausführung von Betonfertiggaragen“ von der Studiengemeinschaft Fertigbau:
Lüftungsöffnungen sind im Tor und durch den Spalt zwischen Boden und Torblatt vorhanden.
Bei freistehenden Fertiggaragen sind zusätzlich Lüftungsöffnungen je nach Hersteller an den Rück- bzw. Seitenwänden vorhanden. Bestimmte Konstellationen von Witterungs- und Temperaturverhältnissen können trotz guter Belüftung zeitweise zu Schwitzwasserbildung führen. Dies ist bauphysikalisch bedingt und kein Zeichen von Undichtheit und stellt somit keinen Mangel dar.
Der Garagenboden ist nach DIN EN 13978-1 mit einem tausalzbeständigen Beton ausgeführt und braucht daher keine nachträgliche Versiegelung.
Sollte der Boden erhöhte Anforderungen haben, kann er mit Beschichtungen auf Epoxidharz-Grundlage beschichtet werden. Eine solche Beschichtung können wir Ihnen gerne anbieten.
Bei Großraumgaragen ist dies nicht möglich, bei Einzelgaragen kann dies im Einzelfall geprüft werden.
Eine Garage in der Grundausführung kann seitlich oder von hinten bis zu 1,00 m Höhe angefüllt werden.
Für eine höher Auffüllung muss die Garage entsprechend verstärkt sein. Dies muss vor der Produktion der Fertiggarage beauftragt werden. Eine maschinelle Verdichtung bei Wiederverfüllung ist nicht erlaubt. Bitte beachten Sie unsere Einbauanweisung, die Sie mit Ihrer Auftragsbestätigung erhalten.
Bei einem freigespannten Boden ist es möglich, dass der Boden durchhängt und in diesem Bereich vom Auto abtropfendes Wasser stehen bleibt. Der Garagenboden besitzt nicht genügend Gefälle damit das Wasser von selbst aus der Fertiggarage fließt.
Das Wasser wird über Kondensation aus der Garage befördert. Die Trockendauer ist von der Wassermenge, Temperatur und Luftzirkulation abhängig.
Um Schwitzwasserbildung zu vermeiden sollten daher größere Wassermengen und Schneematsch manuell aus der Fertiggarage befördert werden.
(Siehe auch : Wasser an der Garagendecke/Wenn die Garage ins “ Schwitzen“ gerät )
Für unsere Garagenböden und deren Durchbiegungen gilt: DIN EN 13978-1 – Bemessungsregeln – Abschnitt C 5 darf der Durchhang L 1/150 (Spannweite des Bodens) nicht überschreiten.
Hinweis: Durch die Durchbiegung des Bodens sammelt sich das Wasser in Bodenmitte und der Autofahrer steigt trockenen Fußes aus dem Auto.